Häufige Fragen: Kirchenbücher
Seit wann gibt es Kirchenbücher?
Die Führung von Kirchenbüchern geht zurück auf einen Beschluß des Konzils von Trient in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Allerdings wurde mit der Anlegung von Kirchenbüchern zunächst nur schleppend begonnen. Aus dem 16. Jahrhundert sind deswegen nur wenige Kirchenbücher bekannt. Im Rheinland beginnen die Kirchenbücher meistens in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, teilweise auch erst im 18. Jahrhundert.
Was beinhalten Kirchenbücher?
Zu unterscheiden sind grundsätzlich Tauf-, Heirats- und Sterberegister. Häufig finden sich aber auch Einträge zu Korfirmationen und zu den Abendmahlgästen in den Büchern. Manchmal haben die Pfarrer auch ihnen wichtig erscheinende Tagesereignisse festgehalten. Katholische Kirchenbücher sind meist in Latein verfasst, evangelische in deutscher Sprache.
Wo werden die Kirchenbücher heute aufbewahrt?
Die Originale der Kirchenbücher aus den Rheinland befinden sich entweder bei den Kirchengemeinden selbst oder im Archiv des Erzbistums Köln, im Bistumsarchiv Trier oder im Bistumsarchiv Aachen sowie für die ev. Kirche im Kirchenbucharchiv der rheinischen Landeskirche in Boppard. Kirchennebenbücher (also Zweitschriften der Kirchenbücher) aus Nordrhein-Westfalen, insbesondere vor 1798/1810, befinden sich im häufig in den Personenstandsarchiven NRW in Duisburg oder Detmold. Jüngere Kirchenbücher befinden sich fast immer in den Gemeinden.
Zu welcher Kirchengemeinde gehörte ein bestimmter Ort früher?
Für das Gebiet der ehemaligen Rheinprovinz ist ein unerläßliches Hilfsmittel der sogenannte "Thorey-Geis":
Volker Thorey / Claus Geis u. Mitarb.: Nachweise genealogischer Quellen im Gebiet der ehemaligen Preußischen Rheinprovinz. Band 1: Wohnplatzverzeichnis. 2. Ausgabe. Köln 2003. 1034 S. Band 2: Kirchenbücher, Familienbücher und Verkartungen und Zivilstandsregister im südlichen Teil der preußischen Rheinprovinz. 2. Ausgabe. Köln 2003. 760 S. (Veröffentlichungen der WGfF182-183).
Dieses Nachschlagewerk ist derzeit allerdings vergriffen.
Was ist eine Verkartung?
Unter einer Verkartung verstand man früher die Transkription und das Übertragen von Registereintragungen auf Karteikarten. Heute werden die Daten mit Hilfe von Computerprogrammen erfasst, die dann eine Fülle von Auswertungen in Listenform ermöglichen.
Was ist ein Familienbuch?
Familienbücher enstehen häufig aus Verkartungen und erweitern diese. In diesen Büchern werden die Einzeleintragungen zu Familien zusammengeführt und Verknüpfungen zu den jeweilige Vorfahren und Nachkommen und deren Familien aufgebaut und verzeichnet. Namens-, Orts- und Beruferegister ergänzen dann ein Familienbuch.